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Holting zu Schledehausen
1576

im osnabrückischen ambt Iburg.
aus Stissers forst und jagdhistorie, beilage I.

Quelle: Weisthümer, gesammelt von Jacob Grimm, 3. Theil, Göttingen 1842, Seite 192 und 193.

 Anno 1576, am 24 martii holting zu Schledehausen in der Wolt und Nodberger marke gehalten worden durch den drosten Gerdt Ledebuir bysints des dom kosters, und Herberten die Bäeren domher zu Osnabrügk und etzlichen abgeordent von der Schelenborgh und von Stockum wegen der von Langen und Mehrern, erstlich in der woltmarke.

 Herman Nutbecke lässt den gemeinen mannen fragen, ob oich uff heute dato dis holtingh zeit genug zuvor angekündiget, und ob oich ein ider seinen gutherren hier zugegen hab? Dasselbe bekennen die gemeinen malleude und manne also geschen zu seyn und hab solches auch ein ider seinem gudherren angemeldet.

 Fraget Nutbecke rechtes ordels, ob nun jmand ungehorsam ausbleve, auch seinen gudtherrn also nicht zu jegen hätte, ob derselbe nicht sy schuldigh nach holtinges rechte den herrn abzutragen? Darauf sein de ausgebleven, oich so iren gudtherren hier nicht zu zu jegen haben, in de holtings broecke declarert.

 Weiter wird gefraget ein ordel zu rechte, ob de malleude och was verschweigen und nicht recht vor dieser holtings bank vorbringen würden, ob dieselben nicht sein schuldig in davor gnad nach holtinges rechte abzudragen, und vor den meineydt wegen der hohen oberkeit zu strafen? Daruf bringen die menne in, so sich jemand in dem vorsege, sey nach holtings rechte vor erste und darnach vor hoher oberkeit des meineidts zu strafene.

 Noch fraget Nutbecke ein ordel, nach deme unser gn. f. und h. ein oberster holzgrave dieser mark, was irer f. g. wegen derselben holtgraefschaft und land fürstlicher obrigkeit vor gerechtigkeit ahm holzhow, schweinedrift und sunsten in der woltmarke berechtiget zu sein bekenne?

 Daruf bringen die gemeinen manne in, dasz sie ire h. g. zu erkennen in der woltmarke nothdürftig holz zum zimmer, zur neuen mollen, jedoch ein oder zwey eicken bohme nach gelegenheit, und wann fulle mast ist 30 schweine, ein beer, allezeit nach gelegenheit der mast.

 Noch wird gefraget, wen sie vor einen holtrichter dieser woldmarke erkennen, und was derselb vor andern in der mark berechtigt?

 Daruf erkennen sey, dasz sie den meyer zu Schledehusen vor einen erfholtrichter halten und wegen des gerichtes vor einen dubbelten marckgenossen in der mark.

 Fraget nochmahls ein ordel zu rechte, ob die geschworne malleude einen markgenosseen in die wroege brechten, und derselbe sothanes vernehmen (?) werde, ob dan den beeideten malleuden nicht mehr als einem andern glauben zu zustellen sey? Dasselb bringen sy also recht zu seyn in. Wird noch gefraget, wie weit ein erfmann in der woltmarke von sinem erftune plaggenmat vordedingen, und wo weit ein ider sine eckern schlagh in der marke, und wo wydt ein ider seinen holtzhow von seinem erfthun in der marke vordedingen kan? Erstlich das plagen machen erkennen sey, dat ein ider erfman von seinem erftune die plaggen vordedingen kan so weit, als wenn er den linkern voet in der marke und den vorderen voet in dem tune hat, und mit einem haerhamer mit der rechteren hand under dem linkeren voet werpen kan. Belangend des eckerenschlagens und holthauwens, wenn er seinen rechten voeth in den tunschragen oder grauen gesetzet, so weit er dann in der marcke mit einer ellematen barten reichen kan, so weit kan er es vordedingen.

 Fraget nochmahls rechte ordels, ob etwan von den mallenden ungewiset holz in der marke befunden worden, des sich neimandt undermathen worde, wem dasselb sich gehöret zu undermathen, und wem sunsten das fallholz ausserhalb windtbrocke zukhomme?

 Dasselbe weisen die gemeine menne alle dem meyer zu Schledehusen zu.

Ein Holting war ein Gericht über Holz- oder Forstangelegenheiten und die Nutzungsrechte der Markgenossen an einem Markwald (in diesem Fall u.a. der Waldmark).

Mein Dank gilt Herrn A. Hugenberg, Nachfahre des Meyer zu Schledehausen, für den Hinweis auf dieses Dokument.

Die Weisthümer, die Jacob Grimm gesammelt hat, sind bei Google books digitalisiert einsehbar.

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Stand: 25. Januar 2010