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Ein interessantes altes Begräbnis-Tagebuch

Nach Aufzeichnungen der Lehrer Hoppe, Vater und Sohn,
von 1787 bis 1861 (III.)

Im August 1800 starb der ev. Pastor in Schledehausen, "der am Montagmorgen um 4 Uhr in der Stille in der Neuen Kirchen beygesetzt wurde, wo unsere einige mit der Leiche waren". Die Kirche war nach dem großen Brand von 1781 wiederhergestellt. Ungewöhnlich ist die Begräbnisstunde und die Beisetzung "in der Stille" in der Kirche. Endlich war es so weit, daß die Evangelischen es wagen konnten, ihren Geistlichen in der Kirche zu bestatten, wenn auch bei Nacht und Nebel; bis zur endgültigen Regelung des Simultaneums, der gemeinsamen Kirchenbenutzung, dauerte es jedoch noch 3 Jahre. - Eine weitere nächtliche Beisetzung wird 1813 erwähnt. Die Eintragung darüber lautet: "Frau Hauptmannin Meiern im Hohenwalde ist in der Stille am 8. April um 4 Uhr morgens beygesetzt worden. Als sie hier vor unserm Hause Morgens vorbey fuhren, ging ich mit der Leiche. Pastor Heuermann und der Schullehrer Bergmann kamen auch nach dem Meyer Hofe und wir Dreye waren die Leichfolgers, und die Heuerleute trugen." Hohenwalde ist eine Gründung des Meyerhofes zu Schledehausen. - "Ganz ohne Gesang und Geläute" begrub man 1800 den Schullehrer Bergmann in Schledehausen, der 71 Jahre alt und 51 Jahre in Schledehausen tätig gewesen war. Am gleichen Tage wurde der Col. B. H. Bettinghaus beigesetzt.

Hoppe und Bergmann
Auch in Schledehausen waren Vater und Sohn Bergmann viele Jahre Lehrer, der Vater vor und der Sohn nach 1800. Mit den Bergmanns hatten die beiden Hoppes gelegentlich kleine "Grenzstreitigkeiten". Es handelte sich dabei um das Leichenversingen in den Schulgrenzbezirken Westrup und Krevinghausen. 1798 hat Hoppe eingetragen: Dem Col. Huckrieden ist auch ein Kind in den Blattern gestorben, welches Bergmann besungen hat, aber mir hätte zugekommen. - Die "Gebühr" oder "Jura" ging dadurch verloren.

Es ist schon darauf hingewiesen worden, daß Hoppe die leichenversingenden Kinder an der Kirchhofspforte dem kath. Lehrer überlassen mußte. Bis 1803 war Schledehausen vor dem Gesetz katholisch, und alle kirchlichen Handlungen und Kirchenbucheintragungen erfolgten auch für die Evangelischen 150 Jahre durch den katholischen Pastor.

Adolf Westerfeld, 1953
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Stand: 09. November 2005